Fallbeispiele

Repetition und Auftrag

Sie haben gelernt und verstanden, was Bevölkerungsdiagramme sind und wie man sie interpretieren kann. Zudem haben sie die Bevölkerungsentwicklung über die Zeit erarbeitet und verstanden.

In dieser Sequenz bearbeiten Sie Daten von zwei verschiedenen Ländern und werden Bevölkerungspyramiden und das Diagramm zum demografischen Wandel verknüpfen. Sehen Sie sich zuvor aber die Präsentation von Anna und Ben zur Schweiz an.

Anna und Ben versuchen nun ihr Wissen anzuwenden. Sie recherchieren nach Bevölkerungsdaten in der Schweiz und werden beim Bundesamt für Statistik der Schweiz fündig. Anhand dieser Daten machen die beiden eine kurze Präsentation zur Bevölkerungsveränderung der Schweiz.

Präsentation der Bevölkerungsentwicklung in der Schweiz

Wir stellen euch heute den Verlauf der demografischen Transformation vor. Unser Beispiel ist die Schweiz. Wir haben Daten von 1860 bis 2020 gefunden und ausgewertet. Hier könnt ihr das Diagramm sehen.

Wenn wir die Kurve betrachten, sehen wir nach 1860 eine relativ hohe Geburtenrate und auch eine relativ hohe Sterberate. Denken wir aber ans Modell des demografischen Wandels sind eine Geburtenrate von 30 und eine Sterberate von 20 nicht die Phase 1 oder 2, sondern gehen schon in die 3. Phase der demografischen Transformation über.

Warum? Auch weil wir hier sehen, wie die beiden Kurven parallel sinken.

Um 1920 kommen die Raten auf ein Niveau, auf dem sie sich abflachen, die Phase 4 beginnt. Eine Ausnahme gibt es, den Baby-Boom nach 1945, was ein wenig das Modell kaputt macht…

Die Bienenstockform entsteht aus einer langsam zusammenlaufenden Altersstruktur, die sich im hohen Alter abrupt zusammenzieht. Sie gilt als Ideal, da die Bevölkerungszahl weder steigt noch sinkt. Bis zum Jahr 1930 hatte die Schweiz eine solche Form. Im Jahre 1930 wird der Bienenstock noch breiter. Die Form an sich ändert nur wenig.

Die Form im Jahr 1945 ist charakteristisch für eine Bevölkerung, die nach längerer Zeit mit niedrigen Fertilitäts- und Mortalitätsraten wieder mit einer steigenden Geburtenhäufigkeit konfrontiert wird.

Ab dem Jahr 1980 beginnt sich in der Schweiz eine Urnenform zu bilden. Die Urnenform wird bis heute immer stärker.

Hier können wir noch die ganz Entwicklung von 1860 bis heute sehen.

Einige Ereignisse im Diagramm möchten wir noch herausstreichen. Zuerst den deutsch-französischen Krieg, zuerst steigt die Sterberate, dann steigt die Geburtenrate stark an. Genauso im und nach dem Ersten Weltkrieg, auch da steigt zuerst die Sterbe- und dann die Geburtenrate. Nach dem Zweiten Weltkrieg sehen wir den Baby-Boom, gefolgt vom Pillenknick.

Die Informationen zu ihrer Präsentation haben Anna und Ben im Internet auf der Website des Bundesamts für Statistik der Schweiz gefunden. Die Zusammenhänge mit den Bevölkerungspyramiden und den Ereignissen mussten die beiden dazu googlen. Bevölkerungspyramiden haben sie zum Beispiel auf www.populationpyramid.net gefunden.

Auftrag

Jetzt sind Sie dran. Machen Sie Dreier- oder Vierergruppen und laden Sie eine der beiden Datensätze herunter. Folgen Sie dann den Anweisungen im Excelfile und visualisieren Sie die Daten.

Gehen sie also wie folgt vor:

Excel downloaden und öffnen
Daten visualisieren
Bereiten Sie in der Gruppe eine Präsentation vor, die folgendes beinhaltert:
1. erstelltes Diagramm
2. demografische Phasen im Diagramm verortet
3. einige passende Bevölkerungsdiagramme
4. auffällige Ereignisse in dieser Zeitspanne (googeln Sie)

Das wars von Ben und Anna und der Unterrichtseinheit Demografie. Die beiden haben die Einheit abgeschlossen und widmen sich nun wieder anderen Themen der Geografie. Viel Spass!

Abschluss der Einheit

Hier endet die Unterrichtseinheit zur Demografie vorerst. Vielleicht wird Ihre Lehrperson an dieser Stelle anknüpfen oder aber Sie müssen sich nun auf die Prüfung vorbereiten. Die Lernziele, die in dieser Einheit behandelt wurden, sind folgende:

Sie kennen die verschiedenen Formen von Bevölkerungspyramiden (Pyramide, Bienenkorb, Urne, Glocke und können deren Form beschreiben und analysieren.
Sie sind in der Lage die Bevölkerungspyramiden und deren Formen zu interpretieren und Prozesse wie Überalterung oder Geschlechterasymmetrien zu erkennen.
Ebenfalls sind Sie in der Lage Bevölkerungspyramiden den passenden Ländern zuzuordnen und in einen Entwicklungskontext zu stellen.
Sie können das Modell der demografischen Transformation beschreiben und interpretieren und es mit den Bevölkerungspyramiden verbinden, respektive eine Bevölkerungspyramide in der demografischen Transformation lokalisieren.
Zusätzlich können Sie die Ursachen für den demografischen Wandel (steigende Lebenserwartung, niedrige Geburtenraten) benennen und begründen.

Demografie